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Am Kernkraftwerksstandort Tschernobyl wurde die Genehmigung für die Inbetriebnahme der von NUKEM Technologies Engineering Services GmbH (NUKEM) geplanten und gelieferten Anlagen zur Entnahme und Verarbeitung fester radioaktiver Abfälle erteilt.

Die ukrainische Staatliche Atomaufsichtsbehörde hat hierzu eine Änderung der Standortlizenz vorgenommen, die nun die Verarbeitung und Lagerung von radioaktiven Abfällen erlaubt.

Diese beiden Einrichtungen sind Teil des „Industriellen Komplexes für die Entsorgung fester radioaktiver Abfälle“ (ICSRM), der darauf ausgelegt ist, feste Abfälle aus dem Betrieb des Kraftwerks, aus dessen Stilllegung sowie aus dem Schutzbau über Reaktorblock 4 aus dem Jahr 1986 sicher und effizient zu verarbeiten.

Der Beginn der industriellen Nutzung des ICSRM wird von den Betreibern des Kernkraftwerks Tschernobyl als „ein bedeutender Schritt für das sichere und effiziente Management radioaktiver Abfälle“ bewertet. Finanziert wurde der Komplex überwiegend durch die Europäische Union im Rahmen des G7-Abkommens mit der ukrainischen Regierung.

NUKEM war im Auftrag des TACIS-Programms der Europäischen Union verantwortlich für die Planung, Lieferung, Errichtung und Inbetriebnahme des Abfallbehandlungskomplexes. Die Anlage wurde 2009 an den Kunden übergeben, die heiße Inbetriebnahme wurde 2015 erfolgreich abgeschlossen.

ICSRM im Überblick

Der Industrielle Komplex umfasst vier integrierte Anlagen, die zusammen eine sichere und umfassende Lösung für die Behandlung und Lagerung radioaktiver Abfälle bieten:

  • Lot 0: Zwischenlager für feste schwach- und mittelaktive langlebige sowie hochaktive Abfälle (seit 2010 in Betrieb).
  • Lot 1: Entnahmeeinrichtung zur Handhabung schwach-, mittel- und hochaktiver langlebiger Abfälle aus bestehenden Lagern (Kapazität: 3 m³/Tag, Betriebsdauer: 30 Jahre).
  • Lot 2: Abfallbehandlungsanlage für feste und flüssige radioaktive Abfälle mit Sortierungs-, Verbrennungs-, Kompaktierungs- und Zementierungseinrichtungen (Kapazität: 20 m³/Tag; Lagerung von bis zu 3500 m³ langlebiger Abfälle).
  • Lot 3: Oberflächennahes Endlager für schwach- und mittelaktive kurzlebige Abfälle mit einer Kapazität von 55.000 m³ und einer Lagerdauer von 300 Jahren.

Leistungen von NUKEM

NUKEM erbrachte in Rahmen des Projekts folgende Leistungen:

  • Definition der Prozesse sowie Basic- und Detailplanung
  • Errichtung der Anlagengebäude
  • Beschaffung und Installation der Prozesskomponenten
  • Unterstützung bei Genehmigungen
  • Installation und kalte Inbetriebnahme
  • Schulung des Personals

„Die von NUKEM geplanten und gelieferten Ausrüstungen spielen eine Schlüsselrolle bei der Schaffung einer Infrastruktur für den Rückbau der Reaktoren vor Ort. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung langfristiger Umweltschäden in der Region. Dieses Projekt markiert einen bedeutenden Schritt zur sicheren Entsorgung radioaktiver Abfälle und zum nachhaltigen Schutz unserer Umwelt“, erklärt Thomas Seipolt, CEO von NUKEM.


NUKEM Technologies Engineering Services GmbH in Karlstein am Main, Deutschland, ist weltweit aktiv in den Bereichen Management von radioaktiven Abfällen und abgebrannten Brennelementen, Stilllegung von nuklearen Einrichtungen, Ingenieurtechnik und Consulting. Seit mehr als 60 Jahren bietet NUKEM maßgeschneiderte Produkte, Technologien und Dienstleistungen an, bei denen Innovation, Lösungskompetenz und exzellente Umsetzung eng miteinander verbunden sind.

Kontakt:
Yvonne Amend
NUKEM Technologies Engineering Services GmbH
Zeche Gustav 6, 63791 Karlstein am Main
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www.nukemtechnologies.de